Was ist deine Art von Dominanz?

Dominanz ist für mich die Freiheit, mein inneres Biest los zu lassen, so weit, wie es für unsere Begegnung angemessen ist. Das kann sehr fein und subtil sein, fast schon behutsam, oder auch wild und animalisch und roh. Die große Palette dieser Freiheit sorgt dafür, dass ich nach fast zwanzig Jahren Berufserfahrung als Domina immer noch neugieriger und wissbegieriger werde.

Es ist wunderbar, mich selbst so gut zu kennen. Da fällt es mir leicht, dir mit großem Respekt zu begegnen, gerade wenn du tief gehen möchtest. Tief in die Submission, tief in den Schmerz, tief in den Fetisch, tief in die Lust, je nachdem, was du suchst.

Mir sind ausführliche Vorgespräche sehr wichtig, denn da fängt das Knistern für mich schon an. Es macht mich an zu erfahren, wie du tickst, um dich dann überraschend zu können mit meiner höchstpersönlichen Art und Weise, deine Phantasie zu meiner und dann zu unserer zu machen.

Oft mag ich die leisen Töne, subtiles Auskosten von Macht und Lust. Herrisch Befehle erteilen war noch nie mein Ding, bis auf wenige ganz besondere Ausnahmen. Eher dir ins Ohr wispern, was du tun sollst, oder dich mit einer Geste oder einem Augenzwinkern in die richtige Richtung locken. Dich flüsternd ausfragen nach geheimen Wünschen oder dich in der Stille zappeln lassen.

Klassische Dominanz, intime Gummibegegnungen, vorsichtiges Beschnuppern, Verhöre, Fußerotik, Age Play, feuchtfröhliche Badezimmerspiele, Entführungen, Hypnosereisen, Atemkontrolle der anderen Art - das sind ein paar Beispiele für einen Nachmittag oder frühen Morgen, wie ich ihn liebe!

Welche Gäste sind bei dir richtig?

Alle die, die ebenfalls die Freiheit lieben.
Die Freiheit, Genuss und Leidensschaft und Sex und Intimität auszuleben. Die Freiheit, diesem Teil der eigenen Identität einen wichtigen und besonderen Platz zu geben.

Alle, die bereit sind, ein wenig Preis zu geben, was sie wirklich anmacht. Damit ich das dann einbauen kann in meine Phantasiewelt und mein Drehbuch der Lüste. Dabei ist es unerheblich, ob du ein Neuling bist oder schon viele Jahre Erfahrung hast.

Beide Positionen, und alle dazwischen, haben ihren ganz eigenen Charme. Mit Unsicherheiten, Fragen und Scham bist du bei mir gut aufgehoben.

Als queerer Femme sind mir Menschen genau so, wie sie sind, in allen Größen und Stilrichtungen, mit und ohne Perücke oder Fummel oder Binder, diesseits und jenseits von allen möglichen Normen intim vertraut und herzlich willkommen.

Wie ist dein Werdegang als Domina?

Vielleicht sollte ich wirklich eines Tages das Buch schreiben, um das mich schon so viele gebeten haben...

Mein Weg führte über persönliches Entdecken von BDSM in meinen Zwanzigern zu ersten professionellen Erfahrungen in Kanada im legendären BDSM Disneyland Palast von Patricia Marsh über das Gründen eines eigenen Studios in Berlin mit zwei Kolleginnen, dem LUX, bis hin zur Entscheidung, Mieterin zu sein im neuen und größten SM Studio Berlins.
Jede Phase meiner Laufbahn war wichtig und kostbar.

So naiv und draufgängerisch wie in meinen Zwanzigern werde ich nie wieder sein, und doch gibt es diesen jungen, wilden Teil weiter in mir. Was ich in Nordamerika gelernt habe, wird mich immer begleiten. Die Erfahrung, mit anderen ein Studio zu leiten, wird mir stets Respekt dafür bieten, was es heißt, so viel Lebenszeit, Energie und Herzblut in einen guten Arbeitsplatz für sich und andere zu stecken.

Ich habe mich selbst und viele viele Menschen kennen gelernt.

Bei all dem ist es mir sehr wichtig, in der Lage zu sein, eine einfache Sicht auf komplexe Sachverhalte zu vermeiden und immer wieder neu alle möglichen Perspektiven und Erzählweisen zu erfragen. Mir ist es fremd, mich in Polaritäten festzubeißen - wer meint, richtig und falsch zu kennen, hat schon verloren. Das bedeutet nicht, nie Position zu beziehen - sondern durchaus, eine Meinung zu haben und zu vertreten. Das wichtigste an Leadership und Dominanz sind Integrität und Demut. Über sich selbst lachen können und Verantwortung übernehmen, wo es Gegenseitigkeit und Respekt gibt. Das ist für mich die andere, komplementäre Seite davon, Lebenslust und Sex ins Zentrum meines Lebens zu rücken, immer wieder neu und immer wieder anders.

Ich bin glücklich und dankbar, dass ich angekommen bin. Angekommen in meiner Art, Dominanz zu feiern, während ich gleichzeitig viel Zeit und Raum habe, mich mit meinem anderen Schwerpunkt, der Kunst, zu beschäftigen.

Ich freue mich sehr darauf, mich in die neuen Räume des Atriums einzuleben mit SM Sessions, die mein Herz hüpfen und dich erbeben lassen.