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Tabubruch und Spiel mit der Scham

Die beste Freundin und der Reiz des Verbotenen

von Emma Steel

Als ich damals in Kanada angefangen habe, als Domina zu arbeiten, in Patricia Marsh’s kinky Disneyland direkt neben einem Laden, wo Marienstatuen und Kreuze für die Wand verkauft wurden, war ich noch so jung… das ist bald zwanzig Jahre her.

Ich hatte ein sehr klares, begrenztes Bild von mir in dieser Rolle.
Inzwischen kicher ich freundlich über mich selber - ich war so abgegrenzt und kühl.
Inzwischen weiß ich ganz genau, in welchen Rollenspielen rund um Erniedrigung und Scham oder Objektifizierung diese Eiskönigin immer noch Spaß macht.

Heute ist die Eiskönigin eine von vielen anderen Charakteren, in die ich gerne schlüpfe.

Zum Beispiel gibt es da noch die gute Freundin, die du schon so lange kennst.
Wir waren schon zusammen verreist, haben uns unterstützt, wenn die Zeiten hart waren, haben einen gemeinsamen Kreis von Bekannten.
Das berühmte durch dick und dünn.
Und plötzlich ist alles anders.
Wir hängen mit Snacks auf dem Sofa rum, schauen deine Lieblingsserie, und auf einmal rutsch ich dir immer näher. Wir hatten schon so oft flüchtigen Körperkontakt, aber jetzt knistert es.

Ich erzähl dir was von meinen Sexfantasien.

Was ich immer schon mal ausprobieren wollte.
Jemanden so fesseln, dass er wirklich ausgeliefert ist. Die Augen verbinden. Den gesamten Körper untersuchen. In verschieden Positionen. Ganz genau beschreiben, was ich da grad mache und warum mich das so amüsiert. Uns beide vor dem Spiegel platzieren. Ein bisschen Piesacken… Und für mein eigenes Vergnügen sorgen!

Und dann sag ich ganz nebenbei, beim Chips Essen, dass wir beide das ja auch einfach mal ausprobieren könnten. Ich leck mir die Finger ab.

Wie reagierst du?
Bist du schüchtern und aufgeregt?
Oder enthusiastisch und forsch?

Oder musst du zu deinem Glück gezwungen werden?

Was mir an dieser besten Freundin Rolle so gefällt, ist die Intimität, die da ist, und der Tabubruch.
Der Reiz des Verbotenen wird mich, glaube ich, noch mein ganzes Leben begleiten!
Bin so glücklich, dass es endlose Variationen und kein Ende der Szenarien gibt.

Gerade im Winter, gerade, wenn die Welt noch verrückter wird, als sie es eh schon war, ist es so wichtig, es uns gut gehen zu lassen.
Urlaub zu machen von allem anderen und eine oder zwei Stunden abzutauchen in andere Sphären.
Genuss.
Lebensfreude.
Wildheit.

Mehr über die Autorin:
-> Emma Steel