Renovierungstalk - Die Entstehung des Atriums

Wie die Räume mit Schwarmintelligenz eingerichtet wurden

Ich hatte ja bei meinen vorherigen Studioeröffnungen schon zwei Kernsanierungen von maroden Immobilien hinter mir. Und so war ich froh, dass das Atrium kein Altbau ist. Beton und Fenster - achtziger Jahre.

Eine tolle Vorstellung, dass die Heizungen gehen, das Wasser warm wird, die Fenster schließen, und der Putz nicht von der Wand bröckelt. Renovieren erschien mir als völlig unproblematisch. Aber 800 m² sind eben doch nicht so schnell fertig. Und man wundert sich, was da dann doch noch alles so zu tun ist….

Inhaber Dominus entpuppte sich auf der Baustelle als wahres Motivationstalent, der die Helfer-Armee sensationell delegierte.
Alles lief super. Unzählige Hände rissen den alten Teppich raus und schrubbten den Kleber vom drunter liegenden Laminat ab.
Der Wildwuchs auf der großen Dachterrasse wurde beseitigt, und die Terrasse wurde zur Open-Air Arbeitsfläche für Lackerungen oder Sägearbeiten.
Später darf dort auch gespielt werden.
Natürlich saßen wir dort auch abends und genossen nach getaner Tat ein Bierchen und die großartige Aussicht.

Aber es fehlte dann doch an echten Handwerkern. Helfende waren genug da, aber wer kann schon Andreaskreuze an Rigipswänden so festmachen, dass es auch hält?

Und dann fielen Mike und Sarah vom Himmel.

Trockenbauer und Alleskönner. Sie waren gekommen, um die OP-Lampen in der Fetisch-Klinik an die Decke zu hängen. Die Fetisch-Klinik ist ein Teil des Atriums, wird aber geleitet von Frau Dr. Eve , die selbige Klinik schon in Dresden betreibt und nun auch Räume in Berlin haben wird.

Die beiden Handwerker fanden unser Projekt cool und hatten erstaunlicherweise auch noch Zeit.
Und schon ging es rund. Schwuppdiwupp waren Fußböden neu gemacht im Aufenthaltsraum und die Gardinenstangen und Sockelleisten überall dran.
Die Duschen wurden fit gemacht, und was sonst noch alles so getan werden muss…. Der Klempner, der eigentlich kommen wollte, hatte sich in Luft aufgelöst, und so waren wir extrem erleichtert, dass unsere beiden Super-Handwerker auch das Problem mit den Abflüssen lösen konnten.

Die Zimmer mit Schwarmintelligenz eingerichtet.

Was soll das sein? Ich habe mir immer alle Anwesenden geschnappt und in einen noch zu planenden Raum gezerrt. Dort mußten sich alle auf den Boden setzen, und ich weihte sie in die losen Pläne für den Raum ein. Auch gab es zum Teil ja schon Möbel, die eingeplant werden sollten.
Und so plapperten dann alle durcheinander und lieferten ihre Ideen. Ich musste gar nicht viel dazu sagen, denn die Ideengeber korrigierten sich gegenseitig.
Die Ergebnisse waren wirklich super.
So entstand der Plan zum Holzgerüst im Raum "Rustikal“.
Ebenso die verwegene Krokodiltapete im Raum "Grüner Salon“.
Und der Ankauf des Gynstuhls mit hellgrünem Bezug. Jetzt, wo er in unserer kinky Klinik steht, muss ich sagen, dass die Farbe sehr gut paßt. Aber zu Beginn war ich skeptisch.

Ein Raum sollte sich anlehnen an den "roten Raum des Schmerzes“ aus dem Film "Shades of Grey“.

Er wurde komplett von zwei Freunden vom Dominus geplant.
Ich hatte den Film zwar gesehen, aber ich konnte mich bei bestem Willen nicht mehr an den Raum erinnern. Vielleicht hab ich die Sequenz im Film auch verschlafen…
Kurz gegoogelt, und wow. Eine tolle Idee!
Der Raum entsteht gerade, und die weinroten Polster an der Wand sehen schon genauso fantastisch aus wie der neu lackierte und neu bezogene Spanking-Bock in grün-gold.

Wo das neu erwachte Polster-Talent für die Wandpaneele aus dem Bekanntenkreis ja schon mal da war, hat sie dann gleich weiter gemacht und großflächige Wandvertäfelungen in schwarzem Leder für den Raum GOLD fertiggestellt.
Auch hier war ich zunächst etwas skeptisch, aber es sieht großartig aus.
An die Wand befestigen durfte die Paneele dann ich. Ich hatte mich leichtsinnigerweise dafür gemeldet. War dann leider doch etwas aufwändiger als erwartet. Aber nun ist es geschafft.

Ich möchte hier einen großen Dank aussprechen ...

...an alle, die für das Studio ihre Freizeit geopfert und unermüdlich mitgeholfen haben. Und auch weiter mithelfen.
Es sind fast alles Menschen, die in Zukunft auch im Atrium arbeiten werden. Und so tragen sie gerade dazu bei, ihren eigenen Arbeitsplatz schöner zu gestalten.


Autorin:
Johanna Weber